Oktober 2019.
Das internationale Radquer-Rennen in Steinmaur steht vor der Tür – und dies wortwörtlich. Nur zehn Gehminuten von meinen Räumlichkeiten entfernt, findet der Wettkampf der wohl spektakulärsten Rad-Sportart statt. Ein Sport für richtige Kerle und Frauen – massive Ausdauer, wilde Natur, Matsch, Schweiss oder verdreckte Rennvelos sind da nur einige Schlüsselwörter dieser Disziplin.
Dieses Mal dürfen sich die Sportler glücklich schätzen, denn die Herbstsonne strahlt zu ihrem besten. Voller Vorfreude erreichen wir das Geschehen. Der Parcours führt durch Wald, Feld und geschreinerten Holzhindernissen. Wir stehen vor der Zuschauer-Abgrenzung und feuern den Veloclub Steinmaur an. Vertieft in meine Gedanken, streifen Erinnerungen an 2018 durch meinen Kopf.
Letztes Jahr regnete es in Strömen, was das Rennen für die Zuschauer umso eindrucksvoller machte:
Je mehr Runden sie fuhren, umso verschlammter wurde der Boden, auf welchen sich die dünnen Pneus halten sollten. Die Szenen an den kurvigen Streckenabschnitten, waren die spannendsten. Durch die Abbremsungen der Fahrer sammelte sich in den Kurven besonders viel Schlamm. Mit der Zeit war es unmöglich, diesen Abschnitt mit dem Rad zu bewältigen und die Wettkämpfer mussten das Rad auf ihre Schultern lagern.
Besonders spannend war für mich als Sport Mental Coach hierbei das Timing, wann die Athleten abgestiegen sind. Wieso entschied sich derjenige, welcher damals gefallen ist, nicht eine Sekunde vorher abzusteigen. Ging er zu viel Risiko ein? Hat er die Lage unterschätzt oder war er zu wenig fokussiert?
Die Fähigkeit, im richtigen Moment, die richtigen Entscheidungen zu treffen, kann gelernt werden. Und genau solche Entscheidungen können über Niederlage oder Sieg bestimmen.
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